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Baugenehmigungen rückläufig

Die Baugenehmigungen sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2023 um 26,6 Prozent gegenüber 2022 auf 260.100 Wohnungen gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit 2012 mit damals 241.000 Wohnungen. 

Im Detail

  • Von den 260.100 Baugenehmigungen 2023 entfallen 214.100 auf neue Wohnungen, 46.000 auf Umbauten im Bestand. 
  • Vom Rückgang sind vor allem 1-2-Familienhäuser betroffen, die meist von Privatpersonen gebaut werden. Die Baugenehmigungen sanken in diesem Segment um 39,1 Prozent bzw. 48,3 Prozent auf 61.900 Wohnungen.
  • Bei den in der Regel von Wohnungsbaugesellschaften, Bauträgern und Investoren gebauten Mehrfamilienhäusern sanken die Baugenehmigungen 2023 um 25,1 Prozent auf 142.600 Wohnungen.

Zu beachten ist, dass die Zahl der Baugenehmigungen in einem Jahr in der Regel von der Zahl der realisierten Neubauten abweicht, weil sich der Beginn verzögert oder auf den Bau sogar verzichtet wird.  Das ifo-Institut schätzt, dass 2023 rund 270.000 neue Wohnungen gebaut wurden. Zu den notwendigen 400.000 klafft also eine Lücke, die 2024 noch größer werden wird. So erwartet das ifo-Institut nur noch 225.000 Neubauten. 

Bauhemmnisse

Neben den gestiegenen Zinssätzen für Baukredite, die aktuell wieder leicht auf 3,5 bis 4 Prozent gesunken sind, erweisen sich vor allem die gestiegenen Baupreise als Hemmnis. So liegt der durchschnittliche Baupreis in Deutschland aktuell bei 5.000 Euro pro Quadratmeter. Das ist in Europa ein Spitzenwert. Bei einem notwendigen Aufwand für Zinsen und Tilgung nur in Höhe von 6 Prozent pro Jahr müssten die Mieterträge aus Investorensicht schon bei 25 Euro pro qm liegen. Das ist jedoch selbst in Top-Lagen großer Metropolen aktuell nur schwer zu erzielen. 

Die Baukosten haben daran mit 3.400 Euro/qm einen Anteil von 68 Prozent. Die durchschnittlichen Grundstückskosten lagen 2023 bei 1.010 Euro/qm. Die hohen Baukosten liegen an den gestiegenen Material- und Energiekosten, den durch den Fachkräftemangel erhöhten Personalkosten, aber zu 40 Prozent auch an den hohen Baunebenkosten sowie staatlichen Abgaben und Vorschriften.

Lösungen

Um den Bausektor wieder anzukurbeln, fordern die Verbände der Baubranche und des Handwerks neue Förderprogramme, eine Entbürokratisierung und eine Freigabe des Wachstumschancengesetzes mit der Möglichkeit der degressiven Abschreibung. Ob diese Forderungen bei der Politik verfangen, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Jedenfalls ist die Situation gut für alle Privatpersonen, die genügend Eigenkapital haben, um sich mit preiswerteren Bestandsimmobilien einzudecken.

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